Die Geschichte vom Wintergrimm

 

Der Winter ging langsam dem Ende zu und der Wintergrimm wurde müde. Es war Zeit für ihn schlafen zu gehen, denn die Frühlingsfee war am Aufwachen. Da hörte er wie die Menschen sich beschwerten über ihn: „Wir haben den Winter satt! Wir wollen, dass endlich der Frühling kommt! Wir haben keine Lust mehr auf kalte Nasen, dicke Jacken, steifgefrorene Finger.“ Das wurmte den Wintergrimm so sehr, dass er beschloss die Menschen auch zu ärgern. Er zauberte den Frühlingsblumen alle Farbe weg. Und als nun die ersten Schneeglöckchen zwischen dem letzten Schnee hervorsprießten, waren sie schwarz. Auch keine lila Krokusse oder gelben Osterglocken gab es. Alles war schwarz! Die Menschen hatten sich doch so sehr auf die ersten bunten Frühlingsblumen gefreut. Sie wurden ganz traurig. Die Frühlingsfee war verzweifelt. Was war passiert? Sie weckte die Sommerelfe und den Herbstzauberer, aber die beteuerten, dass sie nicht schuld seien. Da blieb nur der Wintergrimm. Als sie ihn fragten, gab er zu, was er getan hatte. Er erzählte aber auch warum er alles schwarz gezaubert hatte. Da erklärten sie ihm, dass sich die Kinder doch auch so sehr auf den Schnee gefreut hätten. „Sie sind Schlitten gefahren, haben Schneemänner gebaut und so viel Spaß gehabt. Hast du das nicht gesehen?“ fragten sie ihn.

 

„Und außerdem geht es uns nicht viel besser. Kaum ist der Frühling so richtig da, wünschen sich die Menschen den Sommer herbei. Gibt es dann einige heiße Tage, so wünschen sie sich den Herbst um reife Äpfel zu ernten. Kommt der Herbstwind und das Nebelwetter, dann jammern sie, wann es denn endlich Winter werde.“, so stellten die Jahreszeiten fest. Da hatte der Wintergrimm ein Einsehen und zauberte die Farben wieder her. Ein Glück: denn nun können wir uns über weiße Schneeglöckchen, gelbe Osterglocken, lila Krokusse und rote Tulpen so richtig freuen.

 

 

(Frei erzählt nach „Das Märchen von den schwarzen Blumen“ Seggewiß/Menke, aus dem Buch „Im Morgenkreis Frühling und Ostern erleben“, Verlag Don Bosco)

 

 

Dazu gab es im Morgenkreis ein Legespiel bei dem die bunten Farben „hergezaubert“ werden konnten.